Was ist der ideale Standort für eine Haushaltsbiogasanlage?
Der ideale Standort hat folgende Eigenschaften:
- ganztägig Sonneneinstrahlung
- windschatten
- ebener Untergrund, ohne Steine/Wurzeln sein
- Nähe zum Substrat, mit dem Anlage gefüttert wird
- Einfacher Zugang und Abtransport von Gärrest möglich
Für wie viele Monate im Jahr kann ich die Anlage betreiben?
Das kommt ganz auf’s wetter an. Biogasbaterien brauchen über 20 °C, um aktiv zu sein. Besser sogar über 30°C: Je wärmer es ist, desto aktiver sind sie und umso mehr Gas wird in kürzerer Zeit produziert. Ohne Heizung ist ein Gasproduktion ist von Mai-Oktober möglich. Mit Heizung und bei guter Sonneneinstrahlung von März bis November (in Deutschland).
Wie weit dürfen Biogasanlage, Speichersack und Kocher auseinander liegen?
Hier sind weite Wege möglich, denn das Gas kommt zwar mit geringem Druck aus der Anlage, muss sich aber auf dem Weg zum Speichersack nur bewegen. D.h. bis zu 200 m sind kein Problem.
Um zu kochen, benötigt man dann etwas mehr Druck. Hier kann man sagen, je weiter der Weg, umso größer muss das Gewicht auf dem Rucksack sein. Bis zu 20 min sind sehr einfach zu schaffen und wenn es über 100m sein muss, dann kann man eine kleine Gaspumpe integrieren.
Wir empfehlen die Gasleitung mit einem Innendurchmesser von 16mm aus unserem Produktkatalog zu verwenden, dann sind die Druckverluste sehr gering und alles ist sicher.
Wie lange kann man Biogas im Biogasrucksack oder Speichersack lagern?
Die Diffusion von Biogas und/oder Luft durch die Membran ist sehr gering, aber keine Membran ist vollständig dicht. Wir empfehlen eine Lagerung von max. 4 Wochen, um Gasverluste zu vermeiden und das hineindiffundieren von Suaerstoff zu verhindern
Wie lange können die Bakterien ohne Futter (im Winter) überleben?
Die Bakterien haben einen sehr „langen Atem“. Sie überleben einen ganzen Winter ohne jegliche Fütterung. Auch partielles Einfrieren ist unschädlich. Natürlich sterben ein paar Bakterien ab, aber der Großteil wird im Frühjahr ganz von alleine wieder starten Biogas zu produzieren. Das ist ein echtes Wunder der Natur: haben die Bakterien keine optimalen Lebensbedingungen, legen sie eine Ruhephase ein. Am Beispiel Temperatur ist das eine reversible Hemmung, d.h. ohne Folgeschädenund deshalb unproblematisch.
Könnte ich die Anlage den ganzen Winter brach liegen lassen?
Ja, das ist kein Problem. Die Bakterienkulturen sind diesbezüglich extrem genügsam. Tritt der Fall ein, dass die Bakterien kein Substrat erhalten, oder die Temperatur unter 20°C fällt, begeben sich die Bakterien in eine Art Ruhephase.
Selbst das partielle Einfrieren des Fermenter-Inhaltes stellt keine Probleme dar.
Im Frühjahr startet die Biogasproduktion automatisch, sobald die Temperatur von 20°C erreicht ist und genügend Substrat zur Verwertung vorliegt.
Reicht die Folientunnelwärme für eine Produktion im Winter?
Nein, leider nicht. Zwar wird die Temperatur unterhalb der Gewächshausfolie gegenüber der Umgebungstemperatur angehoben, aber das reicht leider nicht aus. Die Dämmwirkung der Gewächshausfolie ist leider sehr gering und der Temperaturunterschied gleichzeitig zu groß.
Wie viel Strom benötigt die Heizmatte?
Für das Biogassystem (B)calm liegt die Leistung bei 525W bei 230V AC. Am Tag können also bis zu 8kWh reinen Überschusssolarstroms in die Heizung geleitet werden, also Strom, der nicht mehr in die Speicher passt und ansonsten verpuffen würde – im Fall eines Inselsolarsystems. Es ist natürlich so, dass je besser die Dämmung ausgeführt wird, desto weniger Energie muss zugeführt werden.
Es ist also grundsätzlich immer ratsam, dass:
- Nur Überschussstrom verwendet wird
- Der Fermenter mindestens zum Boden gut gedämmt ist. Hier eignet sich Schaumglas hervorragend.
Wie kann man verhindern, dass sich Wasser in der Leitung sammelt?
Um Kondenswasser möglihcst am Anfang der Gasleitung aus dem Gas abzuscheiden installiert am die Wasser- oder Kondensatfalle direkt in der Nähe des Gewächshauses. Die Wasserflasche fängt das Wasser auf und da sie an der niedrigsten Stelle der Leitung installiert wird, kann sich Wasser, dass sich in der leitug niederschlägt, uimmer richting Flasche bewegen. Diese Art der Entwässerung reicht für den Zweck des Kochens vollständig aus.
Gibt es eine Alternative zur elektrischen Heizmatte?
Aktuell haben wir lediglich die elektrische Heizmatte im Angebot. Wir arbeiten aktuell an Lösungen, die wassergeführt sind. Diese kann dann mit Solarthermie, Überschussstrom, aber auch in Verbindung mit Biomeilern betrieben werden. Wer hier selbst Erfahrungen gemacht hat ist herzlch eingeladen, diese mit uns zu teilen.
Kann der Speichersack permanent beschwert werden?
Die Bakterien sind grundsätzlich in der Lage mehrere bar an Druck zu erzeugen, sodass das Gewicht auf dem Gassack verbleiben kann. Es wird dann beim Füllen des Rucksack hochgehoben. Allerdings ist dann auf dem gesamten System ein gewisser Druck und je nach Abständen zwischen Anlage und Speichersack bzw. Speichersack und Kocher muss das Gewicht angepasst werden. Um ganz genau zu sein, muss auch auf die Kondensatfalle sowie die Auslegung der Einlass- Auslassrohre an der Anlage geachtet werden.
Bei solchen Spezialfällen helfen wir gerne persönich.
Kann man eine Trockentrenntoilette mit der Biogasanlage kombinieren?
Technisch stellt der Einsatz von Feststoffen aus der Trenntoilette kein Problem dar. Es ist aber zu berücksichtigen, dass in diesem Fall der vollständige Gärrest kompostiert werden muss und nicht direkt im Garten ausgebracht werden darf. Erst nach 2-jähriger Kompostierung ist sichergestellt, dass sämtliche Krankheitskeime abgetötet sind.
Hier gibt es die Möglichkeit mit zwei Anlagen zwei parallele Linien zu betreiben, sodass der Gärrest aus pflanzlichen Rückständen direkt verwendet werden kann und nur weniger Gärrest noch 2 Jahre lang kompostiert werden muss. .
Grundlegend müssen die Gesetze und Richtlinien zur Einhaltung des Gewässerschutzes, der Hygieneverordnung und die Behandlung von Abfallströmen mit Abfallschlüsselnummern eingehalten werden. Im Zweifelsfall raten wir von der Verwendung von menschlichen Fäkalien ab, da die Gasmenge ohnehin sehr gering ist. Urin kann allerdings problemlos als Wasserersatz verwendet werden.